Geschicklichkeitsspiele: Stapelspiel im Test

In diesem Beitrag zeigen wir euch ein neues Geschicklichkeitsspiel, dass ihr im Kindergarten, in der Grundschule und auch in der Arbeit mit Senior:innen nutzen könnt. Die natürlichen Materialien, die hochwertige Verarbeitung und die einfache, aber spaßbringende Spielidee begeistern einfach alle. Und was restlos überzeugt: Die dakp (Deutscher Akademie Aktionskreis Psychomotorik e.V) hat das Spiel getestet und ihm sogar einen Nutzen als psychomotorisches Übungsgerät eingeräumt. 

Geschicklichkeits-Leuchtturm im Test

In der Reihe „Geeignet oder nicht?“ vom dakp (Deutscher Akademie Aktionskreis Psychomotorik e.V.) testen Jana und Petra Kirschke regelmäßig psychomotorische Produkte bezüglich Aufbau, Funktion und Bespielbarkeit. Jüngst haben sie das Geschicklichkeitsspiel "Lighthouse Relay" von BS Toys genau unter die Lupe genommen.

Das ist der dakp-Erfahrungsbericht: 

"Wer bringt den Leuchtturm zuerst heil ins Ziel? Darum geht es bei diesem Spiel. Das Set besteht aus 2 Schlägern, 2 Leuchttürmen, 2x 5 Holzscheiben, 2 schwarzen Platten, 2 Leuchtturmspitzen und 2 Turmwärter-Figuren. Die Einzelteile sind aus Holz gefertigt und  robust. Auch eine Spielanleitung ist dabei, hier praktischerweise mit einem QR-Code.

Geschicklichkeit, Koordination und Schnelligkeit in einem

Und wie funktioniert das Spiel? Von einem festgelegten Startpunkt machen sich 2Teams auf, um den jeweiligen Leuchtturm in der richtigen Farbe (es gibt einen rot-weißen und einen grün-weißen Leuchtturm) Stück für Stück, von unten nach oben, auf dem Schläger aufzubauen. Nach jedem neu aufgesammelten Teil geht es zurück zum Startpunkt. Erst dann darf das nächste Element gesucht und aufgesteckt werden. Je höher der Turm wird, umso wackeliger wird die Angelegenheit und desto herausfordernder wird es, in der Balance zu bleiben. Zu guter Letzt muss noch der Turmwärter auf den Schläger gesetzt werden. Welches Team den Turm komplett mit Wärter heil ins Ziel bringt, hat gewonnen. So steht es in der Spielanleitung. 

Ist das Staffelspiel geeignet für die Psychomotorik?

Es handelt sich hierbei um ein Wettkampf-, ein Staffelspiel. Also nichts für die Psychomotorik? Psychomotoriker:innen sind dafür „berühmt-berüchtigt“, Spiele für die Gruppe oder das Kind „passend“ zu machen. Und psychomotorische Aspekte sind ja bereits vorhanden. Bevor man seinen Leuchtturm über das Ziel bringen kann, ist die Gruppe/das Team gefragt. Man muss sich abstimmen, eine gemeinsame Strategie entwickeln, ggf. Konflikte lösen und miteinander kommunizieren.

Spielvarianten für die Psychomotorik

Wenn ihr dieses Spiel nicht als Wettkampf oder Staffelspiel gegeneinander anbieten möchtet, gibt es jede Menge psychomotorische Variationsmöglichkeiten.

Variante 1: Die einzelnen Bauteile des gesamten Sets werden im Raum verteilt und ggf. versteckt. Die Gruppe muss nun versuchen, innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits (vielleicht die Länge des Lieblingsliedes der Gruppe?) alle Teile zu suchen und gemeinsam die beiden Leuchttürme über eine Ziellinie zu bringen. Entweder suchen hier alle gemeinsam oder nacheinander. Weiterhin könnte man noch vereinbaren, dass entweder immer nur 1 Teil oder so viele Teile wie möglich gebracht werden dürfen. Aus dieser 1 Variante ergeben sich also schon 4 weitere Spielmöglichkeiten.

Variante 2: Ein Kind sitzt mit verbundenen Augen inmitten der Teile eines Leuchtturm-Sets. Die anderen Mitspielenden dürfen dem Kind mit Zurufen helfen, die richtigen Teile zu finden, damit das Set zusammengebaut werden kann.

Variante 3: Die Teilnehmenden treten in 2 Gruppen gegeneinander an. Bei diesem Staffelspiel kommt es nicht auf Schnelligkeit an, sondern auf Glück, denn die einzelnen Teile müssen erwürfelt werden. Ein Würfel ist im Set jedoch nicht enthalten, den braucht man noch extra. Jedes Bauteil bekommt eine Nummer von 1 bis 6 und wird im Raum verteilt. Würfelt man die entsprechende Zahl, darf man sich das Teil holen. Auch hier könnte man entweder vorgeben, dass das Holen der Bauteile in beliebiger Reihenfolge erfolgen darf oder dass die Reihenfolge gemäß dem Aufbau erfolgen muss. In der zweiten Variante müssten die Spieler:innen nach dem Würfeln loslaufen um dann zu schauen, ob das erwürfelte Teil jetzt gerade passt.

Spielidee für 4 Spielende

Eine schöne Spiel-Idee für kleine Gruppen bis 4 Teilnehmende ist eine Abwandlung des Spiels „Führen und folgen“. Alle Bauteile werden im Raum verteilt und die Teilnehmenden bilden Pärchen. Die Pärchen gehen hintereinander her, die erste Person hat die Augen verbunden oder einfach geschlossen. Die hintere Person führt die vordere zu den einzelnen Bauteilen entweder mit Worten oder schweigend durch Steuerungen mit einer oder beiden Händen auf den Schultern der vorderen. Mutigere oder größere Kinder lassen sich mit dem Rollbrett durch den Raum fahren. Wenn alle passenden Bauteile gefunden und eingesammelt wurden, kann der Leuchtturm ebenfalls mit verbundenen Augen aufgebaut werden. Gelingt das? Dann wird gewechselt.

Der Leuchtturm auch für Senior:innen-Spiele

Gibt man die Bauteile kleineren Kindern, so können sie ohne Druck und Wettkampf einfach versuchen, die Scheiben und die Leuchtturmspitze zu stapeln, sodass am Schluss ein Leuchtturm nebst Leuchtturmwärter auf der Platte stehen. Als Variante, die man auch mit älteren Menschen spielen kann wäre, dass der Leuchtturm z. B. mit der rechten Hand aufgebaut und mit der linken wieder abgebaut werden kann.

Mindestteilnehmenden-Zahl

In der Beschreibung wird eine Mindestteilnehmendenzahl von 2 Personen und eine Höchstteilnehmendenzahl von 6 angegeben. Ja klar, bei Staffelspielen braucht es mindestens 2, die gegeneinander antreten können. Man kann aber auch alleine mit den Bauteilen spielen. In der von uns ausgedachten Variante 3 darf die Zahl der Spielenden durchaus höher als 3 Teilnehmende je Mannschaft sein.

Was fördert das Geschicklichkeitsspiel? 

Im Staffelspiel werden das Gleichgewicht und Augen-Hand-Koordination gefördert, da man den Leuchtturm sicher ins Ziel bringen muss. Wir sehen aber noch mehr Fördermöglichkeiten: Sprache, Gefühl für den Raum, Farben, Formen, Mathematik und Physik, Gruppe und Konflikt, vor allem aber Spaß und insbesondere Bewegung.

Fantasiereise zum Leuchtturm

Zur Einstimmung in die Stunde haben wir uns noch eine kleine Geschichte für euch ausgedacht, die ihr den Kindern erzählen oder vorlesen könnt: 

Der wunderbare Wiederaufbau des Meeresleuchtturms „Leo“

Es war einmal ein majestätischer Leuchtturm namens Leo, der stolz an der Spitze einer felsigen Klippe stand. Leo war nicht nur ein gewöhnlicher Leuchtturm; er war freundlich und voller Geschichten. Sein warmes Licht leitete die Schiffe sicher durch die stürmischsten Nächte in den sicheren Hafen.

Eines Tages braute sich jedoch ein heftiger Sturm am Horizont zusammen. Die Wellen türmten sich auf und der Wind heulte, als ob er seine Wut zeigen wollte. Leo trotzte dem Sturm so gut er konnte, aber die Gewalt des Wetters war zu stark. Der Sturm schlug mit solch einer Macht gegen den Leuchtturm, dass dieser in viele Teile zerbrach und ins Meer stürzte.

In den Tiefen des Meeres lagen nun die Teile von Leo verstreut auf dem sandigen Grund. Traurig und dunkel war es dort unten, und die Fische bemerkten die glitzernden Trümmer. Fischkinder und -eltern, große und kleine, bunte und schimmernde, kamen zusammen und beschlossen, Leo zu helfen.

Tag für Tag, Flosse um Flosse, sammelten die Fische die Bruchstücke auf. Der Schwarm arbeitete zusammen, um jedes Stück an die Oberfläche zu befördern. Gemeinsam kämpften sie gegen die Strömungen an, hielten die Stücke mit ihren Flossen fest und brachten sie an Land.

Als alle Teile an der Klippe gesammelt waren, begannen die Fische mit dem Wiederaufbau des Leuchtturms. Ihre bunten Schuppen schimmerten im Sonnenlicht, während sie jedes Teil an den richtigen Platz brachten. Der kleinste Fisch namens Finn trug die letzte Glühbirne hinauf zur Spitze, wo sie strahlte wie ein funkelnder Stern.

In dieser Nacht leuchtete der Leuchtturm heller als je zuvor. Sein Licht strahlte weit über das Meer hinaus und wies den Schiffen sicher den Weg. Die Fische versammelten sich unten im Wasser und sahen stolz zum Leuchtturm hinauf. Sie hatten gemeinsam etwas Wunderbares geschafft.

Und von diesem Tag an leuchtete Leo der Meeresleuchtturm nicht nur durch die Dunkelheit der Nacht, sondern auch als Symbol für die Kraft der Gemeinschaft und die Bedeutung des Zusammenhalts. Jeder, der sein Licht sah, erinnerte sich daran, dass selbst die schwierigsten Zeiten überwunden werden können, wenn man nur zusammenarbeitet und sich gegenseitig hilft. 

Das Fazit zum BS Toys Geschicklichkeitsspiel

Unser Fazit: Das Leuchtturm-Set ist einsetzbar für Kinder U3 (Achtung: Kleinteile können verschluckt werden) bis hin zur Grundschule. Je nach Alter der Kinder kann das Spiel „mitwachsen“, die Spielvarianten anspruchsvoller werden. Aber auch Senior:innen können mit diesem Spiel ihre Hand-Augen-Koordination fördern. Es ist mal etwas anderes, etwas Neues. Der Preis ist erschwinglich und vertretbar. Und man kann dieses Spiel sowohl drinnen als auch draußen einsetzen. Die Teile sind aus Holz gefertigt und kommen sehr robust daher. Insgesamt gibt es von uns 1 Daumen hoch." 

Eure Testerinnen Jana und Petra Kirschke

Auch im Freien machen Geschicklichkeitsspiele viel Spaß: Entdeckt das BS Toys Lighthouse Geschicklichkeitsspiel und weitere Freilandspiele online bei Sport-Thieme. 

Mehr Spielideen und dakp-Tests gibt es hier im Sport-Thieme Blog:

• Motorik schulen: Geschicklichkeitsspiele für draußen
• Bohnensäckchen kurz vorgestellt
• Koordination trainieren: Übungen mit Balance-Igeln 
• Schwungtuchspiele für Kindergruppen