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Mittlerweile liegt die Exkursion schon über einen Monat zurück, in dem wir uns intensiv mit den Ergebnissen und Erkenntnissen der sehr interessanten und abwechslungsreichen Woche auseinandergesetzt haben. Unsere Ergebnisse präsentierte die OK-Leitung im Rahmen des Blickpunkt Sportmanagement Kongresses unserer Hochschule.
"Madrid – ¿Cómo se desarrollará la ciudad deportivamente en el futuro?" beziehungsweise zu Deutsch "Madrid – Wie entwickelt sich die Sportstadt der Zukunft" lautete unsere Fragestellung, welche wir mit Hilfe der drei Säulen Rivalität, Nachhaltigkeit und Tabus beantworten wollten. Einen besonderen Fokus legten wir dabei auf ökonomische, ökologische, soziale und politische Aspekte.
Zunächst lässt sich sagen, dass sich in Madrid eine positive Entwicklung erkennen lässt. So möchte die Stadt in den kommenden Jahren vor allem den Breitensport fördern, um der gesamten Bevölkerung den Zugang zur sportlichen Betätigung zu ermöglichen. Dazu gehört auch der behindertengerechte Umbau der Sportstätten. Außerdem erläuterte Javier Odriozola (Head of Administration for Sports & Culture der Stadt Madrid), dass in naher Zukunft sieben weitere Sportstätten errichtet werden sollen. Weitere Ziele der Stadt sind die vielzähligen Sportangebote der Stadt stärker zu bewerben sowie die zahlreichen Sportevents der Stadt zu koordinieren.
Wenn wir wieder den Blick auf die erwähnten Säulen legen, lässt sich hier besonders die Nachhaltigkeit herausarbeiten. Zwar ist die Stadt Madrid dreimal mit seinen Olympiabewerbungen (2012, 2016 und 2020) gescheitert, doch alleine der Bewerbungsprozess und die damit bereits vorangetriebene Entwicklung wirkte sich insofern aus, dass es eine nachhaltige positive Beeinflussung der Gesellschaft durch den Sport gegeben hat. Beispielsweise konnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Negativ gesehen werden kann, dass die bereits investierten Gelder laut Herrn Odriozola auch für den Bau anderer Sportstätten oder die Förderung des Sports hätten verwendet werden können.
Ein weiteres Problem stellen bereits erbaute Sportstätten dar. Hierzu zählt die "La Caja Mágica". Extra für die olympischen Spiele 2012 errichtet, finden hier zwar aktuell die "Mutua Madrid Open" statt, doch die restliche Zeit des Jahres stehen die Hallen zum größten Teil leer. Dadurch entstehen immense Kosten für die Stadt. In den Vorträgen wurde die "La Caja Mágica" sehr positiv dargestellt. Auf unsere Nachfragen stellte sich allerdings heraus, dass sich keiner für den Gebäudekomplex verantwortlich fühlt und dieser nicht vermarktet wird.
Jedoch gibt es auch positive Beispiele für die Nutzung von Sportstätten. In den für die Basketball-Weltmeisterschaft errichteten Hallen, wird seitdem nicht nur Basketball gespielt, sondern es finden auch verschiedene kulturelle Events wie Konzerte oder Ausstellungen statt. Diese meisten Hallen mussten im Vorfeld errichtet werden, was hohe Kosten zur Folge hat. Die Finanzierung dieser Hallen und der gesamten Basketball-WM sind ein interessantes Thema. Obwohl Spanien stark von der Finanzkrise betroffen war, gab es wenig Proteste aus der Bevölkerung gegen die Austragung und Finanzierung der Basketball-WM. Dies lag daran, dass die Weltmeisterschaft annähernd kostendeckend war und im Endeffekt der wirtschaftliche Output der Weltmeisterschaft überwog. Zusätzlich wurde bei der Organisation auf die Nachhaltigkeit geachtet und nicht nur auf die Ausrichtung der einmaligen Veranstaltung. Mit der Kraft des Nationalsports Basketball wurde die Bevölkerung durch verschiedene Aktionen für die Basketball-WM begeistert, sodass es eine positive Resonanz bei den Menschen gab.
Zur Säule Tabus im Sport erfuhren wir etwas über Doping. Im Interview mit Pilar Martín Escudero, welche viele Spitzensportler bei olympischen Spielen und anderen internationalen Wettkämpfen medizinisch betreut hat, erfuhren wir, was die eigentlichen Probleme des Dopings seien. So sei Doping aus ihrer persönlichen Sicht ein gesellschaftliches Problem und nicht das einer einzelnen Sportart. Dabei verwies sie zum Beispiel darauf, dass Menschen in der Wirtschaft sich mit Aufputschmitteln zu besseren Arbeitsleistungen zwingen können. Doping müsse deswegen aus einer anderen Perspektive wahrgenommen werden. Im Sport seien vor allem die gesundheitlichen Risiken das Problem. Die Sportler wissen oft nichts Genaueres über die Auswirkungen von Doping auf ihren Körper und können die Konsequenzen nicht richtig abschätzen. Besonders problematisch wird es bei jungen Sportlern, die ihre Vorbilder imitieren wollen und deshalb ebenfalls zum Doping greifen können. Welche Auswirkungen Doping bei jungen Sportlern hat, ist noch schwieriger abzuschätzen. Beim Olympischen Komitee scheint aber kein umfangreiches Interesse zu existieren alle Probleme im Bereich Doping aufzuklären, da der befürchtete wirtschaftliche Schaden und der Verlust der Reputation zu groß sei.
Die Säule der Rivalität stellt besonders zwischen den verschiedenen Sportarten in Madrid ein Problem dar. Die einzelnen Sportarten vermarkten sich in der Regel selbst, wodurch sich nur wenige Sportarten in Spanien behaupten können. Hierzu zählen neben Fußball und Basketball noch Motorsport und Tennis, da in diesen Bereichen spanische Athleten zur Weltspitze gehören.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Madrid als Sportstadt weit entwickelt ist, jedoch stellt sich die Frage, ob alle Ziele der kommenden Jahre wirklich realisierbar sind. Bei Themen wie Olympia-Bewerbungen sollte abgewogen werden, ob es durch diese einen gesellschaftlichen und sportlichen Mehrwert gibt oder ob es lediglich eine Verschwendung von Geldern ist, gerade wenn man den Bau der "La Caja Mágica" betrachtet. Hierbei sollte auch an das Gemeinwohl der Bevölkerung gedacht werden, ob jeder die Möglichkeit hat, am Sportsystem teilzunehmen. Im Bereich des Dopings muss sich die Sichtweise auf das Thema ändern. Es darf nicht mehr toleriert werden, sondern muss offen angesprochen und auch anders wahrgenommen werden. Alles in allem befindet sich die spanische Hauptstadt auf einem guten Weg, jedoch liegen noch einige Aufgaben vor den Verantwortlichen, um Madrid auch zukünftig als Sportstadt weiter zu entwickeln.
Eure Sportmanagementstudenten der Ostfalia Hochschule
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